Dienstag, 1. Juli 2014

Einfach ein toller Tag, obwohl ich meinen Schlüssel in der Wohnung liegen gelassen habe und auch sonst völlig verplant war. Ich hatte heute den ersten Tag eines zweitägigen Trainings und es war so schön endlich wieder mal etwas zu lernen, gechallenged zu werden und neue Menschen aus völlig unterschiedlichen Arbeitsbereichen kennen zu lernen.

Ich war völlig erfüllt von deren Sichtweisen, unterschiedlichen Erfahrungen und Meinungen. Zudem war der Trainer einfach toll und ich fühlte mich so unwissend. Geiles Gefühl. Das gibt mir echt Energie. Vielleicht sollte ich lebenslang einfach Studierende sein, um ewig so ein Hoch zu durchleben.

Mir war nicht bewusst, inwiefern mich neue herausfordernde Eindrücke beleben können. Das sollte ich mir merken und versuchen, in meinem Alltag einzubauen.

Der Umkehrschluss gilt nämlich bei mir auch: grauer Alltag, Vorhersagbarkeit, keine Herausforderungen machen mich unrund und latent aggressiv. Deswegen mag ich Stress in der Arbeit auch ganz gerne. So bin ich gefordert, ständig beschäftigt und aktiviert.

Bin schon gespannt wie das Training morgen wird. Freue mich endlich wieder mal auf etwas.

Sonntag, 29. Juni 2014

Gedanken aus der Vergangenheit:

Ich kenne ja meine eigenen Fehler, aber viel schlimmer als mit diesen zurechtzukommen ist, wenn man eine Person trifft, die genau dieselben 'Symptome' zeigt. Jetzt habe ich es geschafft in jahrelanger mühsamer Arbeit an meinen eigenen Unzulänglichkeiten zu arbeiten, damit ich endlich sozial kompatibel und glücklich werde. Und dann schmeisst mir das Leben einen Menschen in die Quere, der mir offenbart, wie meine Umwelt mich wahrgenommen hat oder zum Teil noch tut. Das ist echte Pein.

Dazu kommt, dass ich diese Person sehr mag und schätze. Aber es ist mir nicht möglich auch nur mit ihr ohne Leid zu interagieren. Wahrscheinlich benötige ich diesen Spiegel um noch klarer zu sehen, aber oh my fucking god! - wenn ich nur all das wieder gut machen könnte, was ich anderen angetan habe. Dafür würde ich viel geben. Wenn es Dinge gibt die ich bereue, dann nicht was ich getan habe oder unterlassen habe, sondern das was ich anderen an-getan habe. Und vielleicht auch ein wenig was ich deswegen nicht erlebt habe.

Was mich dabei jedoch am meisten nervt ist, dass ich sprachlos bin. Ja ich! Die, die niemals den Mund halten kann, sich immer artikuliert. Und nun lässt mich der Schmerz verstummen. Fühle mich wie vor 15 Jahren und das fühlt sich bei Gott nicht gut an. Ist es wirklich so essentiell Emotionen zuzulassen? Können wir nicht rational analytisch unser Leben beschreiten? Bin 'so' knapp davor wieder völlig zuzumachen. Es ist leichter, wenn auch nicht schöner. Ich sollte den Spiegel zerschlagen, nicht mehr hineinsehen. Ich kenne dieses Bild ja ohnehin. Die Vergegenwärtigung von Vergangenem ist eine Motivation, definitiv. Aber ich laufe ja schon alleine.

Dennoch ist es schwer das Spiegelbild zu zerstören da ich so viel Mitleid und Emotionen dafür habe. Es ist, als würde ich mein vergangenes Selbst verletzen.

Doch so verletzt es mein gegewärtiges Selbst. Wenn ich nur wüsste was er will? Nur er ist stumm. Stummer als ich. So verhallt alles in einem Nichts. Irgendwo in diesem Nichts, weit dahinter sind alle Worte und Gedanken vergraben. Nur dort komme ich nicht hin. Werde ich niemals. Ich muss den Spiegel als das sehen was er ist: etwas Eigenständiges, unabhängiges von mir. Ich habe ihn zum Spiegel gemacht ich Idiot. Aber er ist es, nicht ich. Vielleicht sehe ich nur mich, weil ich die Leere ausfülle die ansonsten entstehen würde.

Ein trüber Tag.
Warum verhalten sich Frauen Männern gegenüber manchmal wie Idioten? Wenn ich diese babylike Stimmen nur höre, könnte ich vor Aggression schreien. Warum wirkt es sich selbst als hilflos und dumm darzustellen? Ist das das natürliche Sozialverhalten oder Paarverhalten? Dann bin ich wirklich verdammt dazu zumindest paarbeziehungsmässig erfolglos zu bleiben.
Niemals, nie nie niemals werde ich freiwillig mich als Idiot geben. Höchstwahrscheinlich fehlen mit einfach die Mutter-Instinkte die notwendig für Beziehungen sind. Die meisten Frauen, deren Beziehungsverhalten ich beobachten kann verhalten sich ihren Mannern gegenüber wie Mütter und nicht wie Liebhaberinnen oder Gefährtinnen. Vielleicht suchen Männer ja einfach nur Mütter - dann passt es ja auch wieder.

Mein Sozialverhalten ist ohnehin gestört. Ich bin einfach gerne alleine oder besser gesagt bei mir und mit mir. Es ist einfach wahnsinnig schwer jemanden zu finden in seinem Umfeld mit dem es wirklich interessant ist sich zu unterhalten bzw. Zeit zu verbringen. Im Gegensatz zu manchen anderen bringe ich einfach die Energie und den Willen nicht auf mich mit Menschen zu treffen und dann über (aus meiner Sicht) Belangloses zu plaudern. Zudem - und das gebe ich offen zu - empfinde ich mich selbst vielen Menschen als "überlegen". Ich weiss das ist der nicht ganz korrekte Begriff dafür, aber Besseres fällt mir jetzt nicht ein. Was ich damit sagen möchte ist, dass ich meist schon vorab weiss, was sie erzählen werden und wenn sie erzählen was danach folgt. Ihre Argumente, Themen, all das ist meist so vorhersagbar; es langweilt mich unglaublich. Und dann sind Menschen auch so leicht manipulierbar - man kann sie so leicht in bestimmte Richtungen lenken und ihr Verhalten provozieren. Gelingt mir das, und das tut es oft, verliere ich sofort das Interesse an dieser Person. Das ist mir zu einfach, zu langweilig. Und deswegen - weil ich so misstrauisch bin, was den Kosten-Nutzen Effekt sozialer Treffen anbelangt, verbringe ich meine Zeit sehr oft alleine.
So schöpfe ich unglaublich viel Energie und beschäftige mich mit Dingen, die mich weiter bringen, die mich interessieren, die meine Gedanken anregen.

Manchmal dachte ich, ich habe einfach Angst vor anderen. Aber das stimmt nicht. Es kostet mich einfach zu viel Energie. Ich erwarte auch zu viel - erwarte mir echten Austausch, kritische Gedanken, Herausforderung. Doch die meisten sind - wie schon gesagt - aus meiner Sicht strunzlangweilig und vorhersehbar.
Das klingt alles sehr arrogant und menschenfeindlich. Aber das bin ich nicht. Ich mag Menschen. Aber ich kann Dummheit und Eindimensionalität nicht ausstehen. Mir wird übel davon. Und das ist, was viele vor sich hertragen. Wahrscheinlich sind manche gar nicht so langweilig wie sich sich geben oder glauben geben zu müssen. Aber wer so angepasst ist interessiert mich auch nicht.

Ist es schlimm das ich so bin oder denke? Ich weiss es nicht. Hoffe nicht. Dennoch ist es schwer so zu sein, da es  irgendwie anormal ist. Zumindest was man aus den Reaktionen anderer herauslesen kann. Ich wäre gerne immer lebenslustig, fröhlich, leicht. Diese Leichtigkeit .... wo ist sie nur hin verschwunden? Und warum überhaupt weg? Ich beneide Menschen die viel unterwegs sind und das auch geniessen. Ich beneide Menschen um ihre Freunde. Ich hätte auch gerne so ein Leben. Echte Freundschaft ist mit mir, wie man erkennen kann, nicht so einfach. Zeit miteinander verbringen, Zeit opfern. Das fällt mir wahnsinnig schwer. Warum nur. Was stört mich daran. No sé. No sé ya.

Dienstag, 4. Juni 2013

Unglaublich welche Kraft die Sonne hat. Kaum spüre ich die Hitze und die Strahlen der Sonne auf meiner Haut, macht sich ein wohliges Gefühl des laissez-faire breit. Kann aber auch daran liegen dass ich endlich wieder mal aus München rauskomme. Nicht missverstehen, ich liebe München. Ich lebe sehr gerne dort, aber das Reisen ich doch wie ein Virus. Wenn ich längere Zeit an einem Ort bleiben muss werde ich irgendwie unruhig und laufe unrund. Kurzum: bin froh nun im Süden zu sein.

Wenn ich unterwegs bin beobachte ich gerne die Menschen um mich: worüber sprechen sie, wie verhalten sie sich, was ist ihre Motivation genau so und nicht anders zu agieren? Was ich dabei als sehr amüsant empfinde ist die Beobachtung, dass wir uns alle - ohne jede Ausnahme - wie Kinder in der Schule oder beim Spielen verhalten. Irgendwie beruhigt mich dieser Gedanke, obwohl die Spiele um die es hier manchmal geht nicht ungefährlich sind oder um es anders zu formulieren, der Ausgang des Spiels unter Umständen nicht unerhebliche Wirkungen haben kann. Es wird gespielt, ich spiele mit, manchmal mit mehr Spass an der Sache, manchmal weniger. Liegt einfach daran dass ich die Regeln manchmal einfach nicht ertrage. Sie kommen mir im besten Falle nervig und im schlimmsten Falle einfach nur sinnlos vor.

Neben der Beobachtung anderer, beobachte ich mich ebenso intensiv. Dabei beschäftigte mich heute die Frage ob die Liebe immer auf einen Menschen fokussiert sein muss. Das heisst, wenn ich für zwei Menschen Liebe empfinde, ist das Gefühl für einen der beiden dann keine Liebe, weil diese singulär sein muss?
Logische Erklärung für die Ein-Mann/-Frau-Theorie gibt es meiner Ansicht nach nicht. Eventuell eine biologische, jedoch würde sich doch die Wahrscheinlichkeit von qualitativ hochwertigem Nachwuchs mit der Anzahl der Partner doch erhöhen?!

Diese Ansicht der Ein-Mann/Frau-Theorie gilt ja auch nur kulturell beschränkt fällt mir gerade ein. Also was könnte ja gelten: was ich denke, bin ich, so lebe ich. Sehr egozentrische Welt, aber könnte doch funktionieren?

Freitag, 31. Mai 2013

The older i get, the weirder it seems. Oder sehen wir alles nur differenzierter? Bemerken, dass es so etwas wie schwarz und weiß nicht gibt? Mir scheint es so. Gestern beispielsweise beschäftigte ich mich intensiv mit dem Iran. Liegt daran dass ein sehr guter und lieber Freund von mir seine Wurzeln dort hat. Aus diesem Grund wollte ich mehr wissen - wollte etwas klarer sehen, abseits jeglicher Alltagsberichterstattung.

Glaub mir, ich weiss nicht wieviele BBC Dokus ich mir reingezogen habe, aber schlussendlich war ich ziemlich tilt davon. Und extrem überrascht was ich hier alles erfahren habe. Wusstets du beispielsweise, dass der Iran die Amerikaner im Krieg gegen Afghanistan unterstützt hat und dass ohne deren Geheimdienstinfos der Krieg niemals gewonnen hätte werden können? Wusstest du auch dass sie Hilfe im Krieg gegen den Irak angeboten haben aber von Bush himself abgelehnt wurde? Ich fand das schon sehr erstaunlich. Auch wie intensiv die diplomatischen Beziehungen vor Bush mit dem Iran unter Khatami waren? Und dann auf einmal waren sie bei der Axes of Evil dabei. Schluss.

Alles zu erwähnen was mich faszinierte würde den Rahmen hier sprengen, aber eine Erkenntnis war für mich am prägendsten: vieles das wir täglich an Alltagsmedien konsumieren ist reine Propaganda oder wird aus Faulheit unhinterfragt tausendmal kopiert, übersetzt, wiedergekaut. Erschreckend wenn man bedenkt, wieviele Entscheidungen wir basierend auf unserem Medienbild täglich treffen. Wie stark unsere Meinungen und unser Bild der Welt davon abhängen.

Also stelle ich weiter meine "Warum-Fragen" und nerve meine Umgebung damit. Der Vorteil dabei: so bleibt der Alltag aufregend und voller Überraschungen.

Donnerstag, 30. Mai 2013

Du hast mir eine fantastisch schöne Nachricht gesendet. Ich lese sie immer wieder und ein Lächeln streicht dabei über mein Gesicht. Ich suche nach dir in Gedanken, doch du bist wahnsinnig weit weg. Fast wie eine Erinnerung an lange vergangene Tage. Sie machen mich glücklich.

Glücklich wie mein neues Rad ;) Damit fühle ich mich so leicht und unbeschwert - wie ein Kind.


Ich denke wahrhaft behaupten zu können, dass ich in meinem Leben noch nie so geliebt wurde. Das absurde daran ist, dass ich Angst davor habe. Vor dieser Liebe. Vor dieser Vereinnahmung. Ich wähle das Wort bewusst, denn so empfinde ich es. Mich einnehmen für etwas. Damit verbinde ich eine endgültige Entscheidung, warum auch immer. So etwas wie eine Endstation. Nicht der Beginn eines Weges, sondern das Ende davon. Das stresst mich. Und die Unsicherheit wie ich mich dann zu verhalten habe. Was muss ich tun um "in Liebe" zu leben? Völliges Neuland. Ich wage keinen Schritt nach vorne zu gehen. Dann schon lieber immer zwischen zwei Männern hin und her. Dann bleibt alles ewig unverbindlich und das schöne schmerzhafte Gefühl des "Strebens nach Liebe" bleibt. Der innigliche Wunsch geliebt zu werden. Irgendwie hat das mehr Gehalt für mich als das Resultat.

Permanent erinnere ich mich selbst daran, dass ich eine Entscheidung treffen muss, soll. Und die zu wählenden Optionen könnten nicht kontrastreicher sein. Das macht mich wahnsinnig. Mein Kopf ist mit nichts anderem beschäftigt. Manchmal denke ich, dass ich einfach verrückt bin. Sehne mich danach solche Gefühlsentscheidungen so einfach wie andere treffen zu können: intuitiv. Aber in Wirklichkeit fällt es den so genannten "anderen" wahrscheinlich auch nicht leichter. Vielleicht denken sie nicht so viel darüber nach wie ich.

Ich liebe, ja. Aber ich liebe den Moment. Die Dauer der Liebe ist kein Konzept mit dem mein Geist leben kann. Ich kann mich unendlich in Momenten verlieren. Der Gedanke an Dauer lässt mich erstarren. Ich muss versuchen das Leben als Ansammlung oder Aneinanderreihung von Momenten zu betrachten. Denn anders kommt es mir leer, vorhersagbar und langweilig vor.

Letztens hatte ich  mich wieder in solchen Momenten verloren. Mich völlig der Sinnlichkeit ergeben. Viele Männer und Frauen. Natürlich auch viel Sex-Konsum wenn man so will. Aber sich in sich selbst dabei zurückfallen zu lassen: das kann alles. Komisch dass ich mich in solchen Situationen völlig vertraut fühle, sicher sogar, wo andere Angst oder Unsicherheit empfinden ob der Ausgeliefertheit und Anonymität.

Vertrautheit und Identifizierbarkeit. Etwas Benennen können. Eindeutigkeit. Ist es das was mich eigentlich abhält. Das ich verortet werden kann? Macht Sinn, oder? Die Angst verortet zu sein, eindeutig erkennbar. Keine Show, nur sein.