Freitag, 31. Mai 2013

The older i get, the weirder it seems. Oder sehen wir alles nur differenzierter? Bemerken, dass es so etwas wie schwarz und weiß nicht gibt? Mir scheint es so. Gestern beispielsweise beschäftigte ich mich intensiv mit dem Iran. Liegt daran dass ein sehr guter und lieber Freund von mir seine Wurzeln dort hat. Aus diesem Grund wollte ich mehr wissen - wollte etwas klarer sehen, abseits jeglicher Alltagsberichterstattung.

Glaub mir, ich weiss nicht wieviele BBC Dokus ich mir reingezogen habe, aber schlussendlich war ich ziemlich tilt davon. Und extrem überrascht was ich hier alles erfahren habe. Wusstets du beispielsweise, dass der Iran die Amerikaner im Krieg gegen Afghanistan unterstützt hat und dass ohne deren Geheimdienstinfos der Krieg niemals gewonnen hätte werden können? Wusstest du auch dass sie Hilfe im Krieg gegen den Irak angeboten haben aber von Bush himself abgelehnt wurde? Ich fand das schon sehr erstaunlich. Auch wie intensiv die diplomatischen Beziehungen vor Bush mit dem Iran unter Khatami waren? Und dann auf einmal waren sie bei der Axes of Evil dabei. Schluss.

Alles zu erwähnen was mich faszinierte würde den Rahmen hier sprengen, aber eine Erkenntnis war für mich am prägendsten: vieles das wir täglich an Alltagsmedien konsumieren ist reine Propaganda oder wird aus Faulheit unhinterfragt tausendmal kopiert, übersetzt, wiedergekaut. Erschreckend wenn man bedenkt, wieviele Entscheidungen wir basierend auf unserem Medienbild täglich treffen. Wie stark unsere Meinungen und unser Bild der Welt davon abhängen.

Also stelle ich weiter meine "Warum-Fragen" und nerve meine Umgebung damit. Der Vorteil dabei: so bleibt der Alltag aufregend und voller Überraschungen.

Donnerstag, 30. Mai 2013

Du hast mir eine fantastisch schöne Nachricht gesendet. Ich lese sie immer wieder und ein Lächeln streicht dabei über mein Gesicht. Ich suche nach dir in Gedanken, doch du bist wahnsinnig weit weg. Fast wie eine Erinnerung an lange vergangene Tage. Sie machen mich glücklich.

Glücklich wie mein neues Rad ;) Damit fühle ich mich so leicht und unbeschwert - wie ein Kind.


Ich denke wahrhaft behaupten zu können, dass ich in meinem Leben noch nie so geliebt wurde. Das absurde daran ist, dass ich Angst davor habe. Vor dieser Liebe. Vor dieser Vereinnahmung. Ich wähle das Wort bewusst, denn so empfinde ich es. Mich einnehmen für etwas. Damit verbinde ich eine endgültige Entscheidung, warum auch immer. So etwas wie eine Endstation. Nicht der Beginn eines Weges, sondern das Ende davon. Das stresst mich. Und die Unsicherheit wie ich mich dann zu verhalten habe. Was muss ich tun um "in Liebe" zu leben? Völliges Neuland. Ich wage keinen Schritt nach vorne zu gehen. Dann schon lieber immer zwischen zwei Männern hin und her. Dann bleibt alles ewig unverbindlich und das schöne schmerzhafte Gefühl des "Strebens nach Liebe" bleibt. Der innigliche Wunsch geliebt zu werden. Irgendwie hat das mehr Gehalt für mich als das Resultat.

Permanent erinnere ich mich selbst daran, dass ich eine Entscheidung treffen muss, soll. Und die zu wählenden Optionen könnten nicht kontrastreicher sein. Das macht mich wahnsinnig. Mein Kopf ist mit nichts anderem beschäftigt. Manchmal denke ich, dass ich einfach verrückt bin. Sehne mich danach solche Gefühlsentscheidungen so einfach wie andere treffen zu können: intuitiv. Aber in Wirklichkeit fällt es den so genannten "anderen" wahrscheinlich auch nicht leichter. Vielleicht denken sie nicht so viel darüber nach wie ich.

Ich liebe, ja. Aber ich liebe den Moment. Die Dauer der Liebe ist kein Konzept mit dem mein Geist leben kann. Ich kann mich unendlich in Momenten verlieren. Der Gedanke an Dauer lässt mich erstarren. Ich muss versuchen das Leben als Ansammlung oder Aneinanderreihung von Momenten zu betrachten. Denn anders kommt es mir leer, vorhersagbar und langweilig vor.

Letztens hatte ich  mich wieder in solchen Momenten verloren. Mich völlig der Sinnlichkeit ergeben. Viele Männer und Frauen. Natürlich auch viel Sex-Konsum wenn man so will. Aber sich in sich selbst dabei zurückfallen zu lassen: das kann alles. Komisch dass ich mich in solchen Situationen völlig vertraut fühle, sicher sogar, wo andere Angst oder Unsicherheit empfinden ob der Ausgeliefertheit und Anonymität.

Vertrautheit und Identifizierbarkeit. Etwas Benennen können. Eindeutigkeit. Ist es das was mich eigentlich abhält. Das ich verortet werden kann? Macht Sinn, oder? Die Angst verortet zu sein, eindeutig erkennbar. Keine Show, nur sein.