Dienstag, 4. Juni 2013

Unglaublich welche Kraft die Sonne hat. Kaum spüre ich die Hitze und die Strahlen der Sonne auf meiner Haut, macht sich ein wohliges Gefühl des laissez-faire breit. Kann aber auch daran liegen dass ich endlich wieder mal aus München rauskomme. Nicht missverstehen, ich liebe München. Ich lebe sehr gerne dort, aber das Reisen ich doch wie ein Virus. Wenn ich längere Zeit an einem Ort bleiben muss werde ich irgendwie unruhig und laufe unrund. Kurzum: bin froh nun im Süden zu sein.

Wenn ich unterwegs bin beobachte ich gerne die Menschen um mich: worüber sprechen sie, wie verhalten sie sich, was ist ihre Motivation genau so und nicht anders zu agieren? Was ich dabei als sehr amüsant empfinde ist die Beobachtung, dass wir uns alle - ohne jede Ausnahme - wie Kinder in der Schule oder beim Spielen verhalten. Irgendwie beruhigt mich dieser Gedanke, obwohl die Spiele um die es hier manchmal geht nicht ungefährlich sind oder um es anders zu formulieren, der Ausgang des Spiels unter Umständen nicht unerhebliche Wirkungen haben kann. Es wird gespielt, ich spiele mit, manchmal mit mehr Spass an der Sache, manchmal weniger. Liegt einfach daran dass ich die Regeln manchmal einfach nicht ertrage. Sie kommen mir im besten Falle nervig und im schlimmsten Falle einfach nur sinnlos vor.

Neben der Beobachtung anderer, beobachte ich mich ebenso intensiv. Dabei beschäftigte mich heute die Frage ob die Liebe immer auf einen Menschen fokussiert sein muss. Das heisst, wenn ich für zwei Menschen Liebe empfinde, ist das Gefühl für einen der beiden dann keine Liebe, weil diese singulär sein muss?
Logische Erklärung für die Ein-Mann/-Frau-Theorie gibt es meiner Ansicht nach nicht. Eventuell eine biologische, jedoch würde sich doch die Wahrscheinlichkeit von qualitativ hochwertigem Nachwuchs mit der Anzahl der Partner doch erhöhen?!

Diese Ansicht der Ein-Mann/Frau-Theorie gilt ja auch nur kulturell beschränkt fällt mir gerade ein. Also was könnte ja gelten: was ich denke, bin ich, so lebe ich. Sehr egozentrische Welt, aber könnte doch funktionieren?

Freitag, 31. Mai 2013

The older i get, the weirder it seems. Oder sehen wir alles nur differenzierter? Bemerken, dass es so etwas wie schwarz und weiß nicht gibt? Mir scheint es so. Gestern beispielsweise beschäftigte ich mich intensiv mit dem Iran. Liegt daran dass ein sehr guter und lieber Freund von mir seine Wurzeln dort hat. Aus diesem Grund wollte ich mehr wissen - wollte etwas klarer sehen, abseits jeglicher Alltagsberichterstattung.

Glaub mir, ich weiss nicht wieviele BBC Dokus ich mir reingezogen habe, aber schlussendlich war ich ziemlich tilt davon. Und extrem überrascht was ich hier alles erfahren habe. Wusstets du beispielsweise, dass der Iran die Amerikaner im Krieg gegen Afghanistan unterstützt hat und dass ohne deren Geheimdienstinfos der Krieg niemals gewonnen hätte werden können? Wusstest du auch dass sie Hilfe im Krieg gegen den Irak angeboten haben aber von Bush himself abgelehnt wurde? Ich fand das schon sehr erstaunlich. Auch wie intensiv die diplomatischen Beziehungen vor Bush mit dem Iran unter Khatami waren? Und dann auf einmal waren sie bei der Axes of Evil dabei. Schluss.

Alles zu erwähnen was mich faszinierte würde den Rahmen hier sprengen, aber eine Erkenntnis war für mich am prägendsten: vieles das wir täglich an Alltagsmedien konsumieren ist reine Propaganda oder wird aus Faulheit unhinterfragt tausendmal kopiert, übersetzt, wiedergekaut. Erschreckend wenn man bedenkt, wieviele Entscheidungen wir basierend auf unserem Medienbild täglich treffen. Wie stark unsere Meinungen und unser Bild der Welt davon abhängen.

Also stelle ich weiter meine "Warum-Fragen" und nerve meine Umgebung damit. Der Vorteil dabei: so bleibt der Alltag aufregend und voller Überraschungen.

Donnerstag, 30. Mai 2013

Du hast mir eine fantastisch schöne Nachricht gesendet. Ich lese sie immer wieder und ein Lächeln streicht dabei über mein Gesicht. Ich suche nach dir in Gedanken, doch du bist wahnsinnig weit weg. Fast wie eine Erinnerung an lange vergangene Tage. Sie machen mich glücklich.

Glücklich wie mein neues Rad ;) Damit fühle ich mich so leicht und unbeschwert - wie ein Kind.


Ich denke wahrhaft behaupten zu können, dass ich in meinem Leben noch nie so geliebt wurde. Das absurde daran ist, dass ich Angst davor habe. Vor dieser Liebe. Vor dieser Vereinnahmung. Ich wähle das Wort bewusst, denn so empfinde ich es. Mich einnehmen für etwas. Damit verbinde ich eine endgültige Entscheidung, warum auch immer. So etwas wie eine Endstation. Nicht der Beginn eines Weges, sondern das Ende davon. Das stresst mich. Und die Unsicherheit wie ich mich dann zu verhalten habe. Was muss ich tun um "in Liebe" zu leben? Völliges Neuland. Ich wage keinen Schritt nach vorne zu gehen. Dann schon lieber immer zwischen zwei Männern hin und her. Dann bleibt alles ewig unverbindlich und das schöne schmerzhafte Gefühl des "Strebens nach Liebe" bleibt. Der innigliche Wunsch geliebt zu werden. Irgendwie hat das mehr Gehalt für mich als das Resultat.

Permanent erinnere ich mich selbst daran, dass ich eine Entscheidung treffen muss, soll. Und die zu wählenden Optionen könnten nicht kontrastreicher sein. Das macht mich wahnsinnig. Mein Kopf ist mit nichts anderem beschäftigt. Manchmal denke ich, dass ich einfach verrückt bin. Sehne mich danach solche Gefühlsentscheidungen so einfach wie andere treffen zu können: intuitiv. Aber in Wirklichkeit fällt es den so genannten "anderen" wahrscheinlich auch nicht leichter. Vielleicht denken sie nicht so viel darüber nach wie ich.

Ich liebe, ja. Aber ich liebe den Moment. Die Dauer der Liebe ist kein Konzept mit dem mein Geist leben kann. Ich kann mich unendlich in Momenten verlieren. Der Gedanke an Dauer lässt mich erstarren. Ich muss versuchen das Leben als Ansammlung oder Aneinanderreihung von Momenten zu betrachten. Denn anders kommt es mir leer, vorhersagbar und langweilig vor.

Letztens hatte ich  mich wieder in solchen Momenten verloren. Mich völlig der Sinnlichkeit ergeben. Viele Männer und Frauen. Natürlich auch viel Sex-Konsum wenn man so will. Aber sich in sich selbst dabei zurückfallen zu lassen: das kann alles. Komisch dass ich mich in solchen Situationen völlig vertraut fühle, sicher sogar, wo andere Angst oder Unsicherheit empfinden ob der Ausgeliefertheit und Anonymität.

Vertrautheit und Identifizierbarkeit. Etwas Benennen können. Eindeutigkeit. Ist es das was mich eigentlich abhält. Das ich verortet werden kann? Macht Sinn, oder? Die Angst verortet zu sein, eindeutig erkennbar. Keine Show, nur sein.